Geschichtliches zu Napoleon und der Route Napoléon

Die Person des Napoleon Bonaparte fasziniert die Menschen bis heute. In den Wirren der Französischen Revolution hatte der Korse eine rasche militärische Karriere gemacht. Seine Erfolge auf dem Schlachtfeld machten ihn so beliebt, dass er sich 1804 mit Rückendeckung des Volkes zum Kaiser ausrufen konnte. Seine innenpolitischen Reformen wie die Einführung des Code Civil haben europaweit Auswirkungen bis in die Gegenwart hinein. Selbst eine erzwungene Abdankung und die Verbannung nach Elba hinderten ihn nicht daran, erneut nach der Macht zu greifen, bevor er nach wenigen Monaten erneut zur Abdankung gezwungen war und auf die südatlantische Insel St. Helena verbannt wurde.

Napoleons Leben

Napoleons Vater Carlo Buonaparte, ein korsischer, italienischstämmiger Kleinadeliger, hatte an der Seite des Widerstandskämpfers Pascal Paoli für die Unabhängigkeit Korsikas gekämpft. Die Niederlage der Freiheitsbewegung hatte Napoleon als Kind und jungen Mann geprägt.

Wie sein Bruder Joseph, der Priester werden sollte, erhielt auch Napoleon ein Stipendium für die Ausbildung auf dem Festland. Wegen seiner korsischen und vergleichsweise ärmlicher Herkunft war er an der Brienner Kadettenschule ein Außenseiter.

Wegen seiner herausragenden Leistungen in Mathematik wurde er an der Militärschule École royale militaire in der Artillerie-Klasse aufgenommen. Das Offizierspatent erhielt Napoleon 1785 mit 16 Jahren. Vier Jahre später wurde er zum Anhänger der Revolution, wollte die Wirren aber in erster Linie nutzen, um Korsika zu befreien. Er engagierte sich politisch auf der Insel, wurde zum Führer der Nationalgarde und wurde mit seinen Truppen in Unruhen verwickelt. Er wurde zunächst aus der Armee entlassen, allerdings 1792 im Rang eines Hauptmanns wieder beim Militär aufgenommen. Nach einer gescheiterten militärischen Aktion musste Bonaparte 1792 nach Frankreich fliehen. Er arbeitete im November dieses Jahres einen Plan zur Eroberung der von Royalisten gehaltenen Stadt Toulon aus - damit legte er den Grundstein für seinen weiteren Aufstieg.

Der Aufstieg

Den Oberbefehl über die Italienarmee übernahm Napoleon am 11. März 1793. Seinen rund 40.000 demoralisierten und schlecht ausgerüsteten Truppen stand ein fast doppelt so großes Heer aus Österreich und Sardinien-Piemont gegenüber. Während die revolutionäre Armee einen totalen Krieg führte, kämpften die Feldherren der Gegner nach den Kriegstraditionen des 18. Jahrhunderts. Napoleon feierte einen überwältigenden Sieg und wurde teilweise auch von den Italienern als Befreier gefeiert. Nachdem die Österreicher zum Friedensschluss gezwungen waren, errichtete Napoleon französische Tochterstaaten in Italien.

Das nächste Ziel lautete Ägypten, um Großbritannien von der wichtigen Kolonie Indien zu trennen. Das Ziel konnte jedoch nicht erreicht werden: Admiral Nelson hatte die französische Flotte versenkt, die Ägypter empfanden die Franzosen als Eindringlinge und Napoleon geriet in Konflikt mit dem Osmanischen Reich. Napoleon ließ am 23. August 1799 seine Truppen zurück und kehrte nach Frankreich zurück. Dort wurde er als Volksheld gefeiert.

Im Zenit der Macht

Die innenpolitischen Wirren in Frankreich nutzte Napoleon, um sich zum Ersten Konsul ernennen zu lassen, der zunächst auf zehn Jahre gewählt wurde. Napoleon wurde damit im Dezember 1799 de Facto Alleinherrscher in Frankreich. Innenpolitisch reformierte Napoleon den Staat, außenpolitisch schloss er nach der Schlacht von Marengo Frieden mit Österreich, nach der Schlacht von Hohenlinden mit Russland und am 25. März 1802 schließlich auch mit Großbritannien.

Am 2. Dezember 1804 krönte sich Napoleon in Notre Dame zum Kaiser, nachdem die Kaiserwürde von einer Volksabstimmung beschlossen worden war. Außenpolitisch blieb Frankreich jedoch weiter isoliert: Im April schloss Zar Alexander I. einen Bund mit Großbritannien, dem sich auch Schweden, Österreich und Neapel anschlossen.

Die süddeutschen Länder schlossen sich den Franzosen an, während sich Preußen neutral verhielt. Zunächst marschierte Napoleon gen Wien und nahm die Hauptstadt der Habsburger am 13. November 1805 ein. Die Vorherrschaft über Europa sicherte er sich endgültig am 2. Dezember 1805 mit der Schlacht bei Austerlitz. Der Kaiser versuchte, seine Macht dadurch zu stärken, dass er Verwandte und treue Gefolgsleute zu Herrschern in den von Frankreich direkt abhängigen Staaten machte.

Preußen hatte inzwischen einen geheimen Bund mit Russland geschlossen und forderte Napoleon am 26. August 1806 auf, die Truppen hinter den Rhein zurückzuziehen. Für den französischen Herrscher bedeutete das eine Kriegserklärung. Er setzte sein Heer in Marsch und schlug die preußischen Truppen im Oktober 1806. Der Vormarsch nach Russland scheiterte jedoch an der Weite des Landes. Dieser Konflikt wurde deshalb am 7. Juli 1807 mit dem Frieden von Tilsit beendet.

Der Anfang vom Ende

In den folgenden Jahren versuchte Napoleon Bonaparte, Großbritannien wirtschaftlich zu treffen, indem er den Kontinent für britische Waren sperrte. Diese Kontinentalsperre konnte Russland aber aus wirtschaftlichen Gründen ab 1810 nicht mehr durchhalten. Die russisch-französischen Beziehungen verschlechterten sich und Napoleon machte monatelang für einen Feldzug gegen Russland mobil. Zusammen mit den Verbündeten stellte er ein rund 450.000 Mann starkes Heer auf - das größte in der europäischen Geschichte. Und wieder scheiterte er daran, dass sich die feindlichen Truppen zurückzogen und den Invasoren nur verbrannte Erde hinterließen. Nur 18.000 Soldaten kehrten zurück. Die Verbündeten wandten sich ab, sodass Napoleon am 12. April 1814 zur Abdankung gezwungen wurde.

Exil, Rückkehr und Verbannung

Der französische Senat ließ Napoleon Bonaparte den Titel des Kaisers, verbannte ihn aber im April 1814 nach Elba. Ein Jahr später nutzte er die Unzufriedenheit in Frankreich nach der Restauration durch Ludwig XVIII, um die Macht erneut an sich zu reißen.

Mit etwa 1.000 Getreuen landete er am 1. März 1815 bei Antibes und marschierte entlang des heutigen Verlaufs der Route Napoleon nach Paris. Die französischen Truppen liefen über, Napoleon wurde begeistert empfangen und er trat die "Herrschaft der 100 Tage an". Die vorherige Allianz hatte sich rasch erneuert und schlug Napoleon am 18. Juni 1815 vernichtend bei der Schlacht von Waterloo. Napoleon Bonaparte verlor nun in Frankreich jede Unterstützung und wurde nach St. Helena verbannt.

Die Route Napoléon

Die Route Napoléon wurde 1932 eröffnet und führt auf einer Länge von mehr als 300 Kilometern der Marschroute Napoleon Bonapartes und seiner Getreuen nach der Rückkehr auf Elba. Sie folgt zum größten Teil der Nationalstraße 85 zwischen Cannes und Grenoble, die 1909 gebaut wurde. Die Route Napoléon führt durch fünf Départements und zwei Regionen. Sie zählt zu den landschaftlich schönsten Routen Frankreichs. Markiert ist die Route Napoléon mit einem Adler am Straßenrand.








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